Shutdown legt US-Luftraum lahm – Flüge gestrichen, Personal ohne Lohn

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Shutdown legt US-Luftraum lahm – Flüge gestrichen, Personal ohne Lohn
© BORIS RÖSSLER, APA

Die USA taumeln weiter im Chaos des anhaltenden Government Shutdowns – und jetzt trifft es direkt den Flugverkehr.

Wegen fehlender Bezahlung melden sich immer mehr Fluglotsen krank, Sicherheitskräfte arbeiten ohne Gehalt – und das Verkehrsministerium zieht die Reißleine: Ab Freitag werden Flüge gestrichen.

Flugstreichungen an 40 Großflughäfen

Verkehrsminister Sean Duffy kündigte am Mittwoch an, dass die Flugkapazitäten an den 40 größten Flughäfen der USA um zehn Prozent reduziert werden. Der Chef der Luftfahrtbehörde FAA bestätigte: Es handelt sich um die verkehrsreichsten Knotenpunkte des Landes.

Grund für die drastische Maßnahme: Fluglotsen, die von der Haushaltssperre besonders betroffen sind, sollen entlastet werden – viele von ihnen erscheinen wegen ausbleibender Gehaltszahlungen nicht mehr zum Dienst. Bereits in den letzten Wochen kam es an Flughäfen wie Houston (Texas) zu massiven Verzögerungen und Flugausfällen.

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Kollaps vor dem Thanksgiving-Reisechaos?

Die Warnung ist klar: Sollten sich die Bedingungen nicht schnell ändern, droht ein landesweiter Flugkollaps – und das ausgerechnet vor einem der wichtigsten Reisetermine des Jahres: dem Erntedankfest am 27. November. Millionen Amerikaner reisen an diesem Tag quer durchs Land, um Zeit mit ihren Familien zu verbringen. Jetzt stehen viele vor der Frage, ob sie überhaupt abheben können.

Minister Duffy warnte bereits am Dienstag vor möglichen Luftraumsperrungen. Der Grund: Ein wachsender Anteil der Fluglotsen meldet sich krank – ein stiller Protest gegen das Arbeiten ohne Bezahlung.

Zwangsarbeit für 60.000 Lotsen und TSA-Mitarbeiter

Über 60.000 Mitarbeiter der Luftsicherung – darunter Fluglotsen und Personal der Transportation Security Administration (TSA) – schuften derzeit ohne Gehalt. Auch bei der Sicherheitskontrolle wächst der Frust: Wer sich krankmeldet, wird zur letzten Hoffnung in einem System, das längst an der Belastungsgrenze operiert.

Schon 2019 führte exakt dieses Verhalten zum Ende des damaligen Shutdowns unter Donald Trump: Krankmeldungen legten den Flugverkehr lahm – und zwangen die Politik zum Einlenken.

Politisches Patt blockiert alles

Seit dem 1. Oktober steht der US-Haushalt still – weil sich Republikaner und Demokraten nicht auf einen Übergangsetat einigen können. Während die Demokraten zusätzliche Mittel für Sozial- und Gesundheitsprogramme fordern, blockiert die republikanische Mehrheit im Repräsentantenhaus.

Ergebnis: Der aktuell längste Shutdown der US-Geschichte zieht weite Kreise. 1,4 Millionen Bundesbedienstete sind entweder ohne Bezahlung im Dienst – oder gleich ganz in den Zwangsurlaub geschickt worden. Und auch die Schwächsten spüren die Folgen: 42 Millionen Menschen, die auf staatliche Lebensmittelhilfe angewiesen sind, gehen derzeit leer aus.

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